Kochrezept: Offene Punkte Listen

In Projekten werden nach einigen Wochen aus wunderbar schlanken Offene-Punkte-Registern gerne Ansammlungen von Unrat, die kaum einen guten Überblick bieten und schnell nicht mehr als Arbeitsmittel genutzt werden. Derlei Listen firmieren unter Open-Issue-List, Action-Tracker aber auch Risiko-Register können stark anwachsen. Nachfolgend 6 Tipps um das Zeug handhabbarer zu machen:

1. Unnütze Spalten löschen

Vorgegebene Offene-Punkte-Listen haben manchmal Spalten, die im aktuelle Projekt gar keinen Mehrwert darstellen. Diese bitte großzügig löschen. Nicht sinnvoll anwendbare Einträge füllen die Liste mit Unrat und erzeugen bei Projektmitgliedern einen Widerstand. Grundsätzlich gilt Dinge die unklar oder unscharf sind: Am besten weglassen.

2. Listen kaskadieren

Teilprojekte oder Untergruppen sollten ihre eigenen Action-Tracker führen. Ungleiche Gewerke in einer Liste sorgen für Unübersichtlichkeit und unnütze Diskussionen, wenn fachfremd über die Punkte der Nachbargruppe philosophiert wird. Dabei rate ich dazu wirklich trennscharf zu arbeiten. Eine Aufgabe findet sich inklusive ihrer Teilaufgaben in genau einer Liste. Nicht etwa die Aufgabe im Projekt-Register und Unteraufgaben im Unter-Projekt-Register.

3. Verantwortlichkeiten, Mitarbeit und Zustimmungen

Für einen Offenen Punkt sollte immer genau ein Teammitglied verantwortlich sein. Das ist manchmal aber gar nicht so eindeutig, da Nachbarprojekte befragt werden müssen oder diverse Personen eingebunden sein müssen. Den Verantwortlichen im Feld „Responsible“ zu unterstreichen ist mühsam und wird hie und da vergessen, deshalb rate ich dazu drei Felder zu führen Responsible, Consulted und Informed. Dabei darf in das Feld Responsible stets nur ein Name.

4. Fertigstellungszeit

Eine Kleinigkeit führt in vielen Listen zu übersehenen Punkten. Jeder Punkt muss neben dem Erstellungsdatum ein Fertigstellungsdatum haben, dieses wird manchmal verschoben und in einem separaten Feld „Revised Date“ geführt.

Sinnvoller für das Sortieren der Liste nach den kommenden abzuschließenden Aufgaben ist es ein Fertigstellungsdatum zu führen. Das zu Projektanfang festgelegte Datum kann in ein Feld „Initial“ der Inhalt des Felds Initial wird per Formel in Fertigstellungsdatum kopiert. So kann die Liste immer nach den aktuellen Fertigstellungsdaten sortiert werden. Siehe Beispiel Open Actions Tracker.

5. Abgeschlossene Punkte herausnehmen

In einer Tabellenkalkulation kann zwar sehr schön gefiltert und sortiert werden, trotzdem rate ich dazu, geschlossene Punkte in eine separate Tabelle zu kopieren. Hier können dann gegebenenfalls noch zusätzliche Felder für Kommentare, Abnahmen, etc. hinzugenommen werden. Auch erleichtert dies eine Übersicht zu den Punkten die aktuell geschlossen wurden. Eventuell steht ja hier noch der Kommentar des Kunden aus und ein Punkt wird wieder aktiviert wird.

6. „Should“ und „Could“ zu „Won’t“

Einige Offene Punkte mutieren zu Strandgut welches immer wieder oben angespült wird. Bei diesen Punkten werden andauernd Zeiten nach hinten geschoben oder Verantwortlichkeiten gewechselt. Geschehen tut nichts. Das verstopft Statusmeetings und nervt die Beteiligten. Dieses Strandgut an Punkten sollte zu Ende jeder Projektphase neu bewertet werden. Meist sind diese Punkte als „Could“ seltener mal als „Should“ eingestuft worden. Diese Einstufung sollte nochmals überprüft werden und sehr binär reagiert werden. Entweder wird ein solcher Punkt noch innerhalb der Phase umgesetzt oder als „Won’t“ gestrichen.

Fertig

Fällt euch noch etwas ein, was derlei Register benutzungsfreundlicher macht? Nur her damit. Einen Beispiel Action-Tracker im OpenDocument Format findet ihr hier und als Excel hier.