Proxy konfigurieren unter Kubuntu

Falls ein Rechner nur via Proxy ins Internet darf sollte der Proxy an zentraler Stelle eingetragen werden. KDE, Firefox, Wengophone und einige andere pflegen ihre eigenen Einstellungen. Leider bietet Ubuntu dort keine zentrale Einstellung bzw. einen Automatismus einen Proxy an und auszuschalten.

Eine gute Möglichkeit ist eine zentrale Einstellung der Umgebungsvariablen in /etc/profile (siehe http://wiki.ubuntuusers.de/Proxyserver):

export http_proxy=http://172.16.0.10:8080
export https_proxy=http://heinz:abacab@172.16.0.20:8080
export ftp_proxy=http://ftp_gate.meinefirma.com:3128
export HTTP_PROXY=$http_proxy
export HTTPS_PROXY=$https_proxy
export FTP_PROXY=$ftp_proxy

Wenn die Anleitung für Windows sagt, dass der Proxy automatisch konfiguriert wird etwa via http://proxyconf.meinefirma.com/, kann diese URL für KDE und Firefox genutzt werden, jedoch mit Systemupdates via apt sieht es schlecht aus. Um an den bzw. einen gültigen Proxyserver heranzukommen, auf der Kommandozeile

wget http://proxyconf.meinefirma.com/

eingeben. Nun wird eine index.html herunterladen, diese mit einem Editor der Wahl oder z.B.

kate index.html

lesen. Neben einigen Direktverbindungen für das eigene Intranet finden sich nun meist am Ende der Datei ggf. mehrere Proxyserver unter [proxy] unter [HTTPS]. Ansonsten einfach mal einen Administrator fragen 🙂

Im KDE unter Systemeinstellungen -> Netzwerkeinstellungen -> Proxy die Umgebungsvariablen bzw. Proxyconf-URL festlegen. Im Firefox Bearbeiten -> Einstellungen -> Erweitert -> Verbindungen konfigurieren. Wengophone reagiert in der aktuellen Version 2.1.2 leider auch nicht auf die Umgebungsvariablen. Unter Extras -> Einstellungen -> Erweitert muss unter network.proxy.server z.B. 172.16.0.10 und unter network.proxy.port z.B. 8080 sowie ggf. login und password eingetragen werden.

Im Hotel

Wenn der Proxy mal nicht benötigt wird, findet Firefox den Weg ins offene Netz von ganz alleine. Den anderen Applikationen muss man den Proxy wieder abschalten, etwa durch

export http_proxy=""

(u.a. siehe oben). Diese Einstellung gilt dann aber nur für die aktuelle Shell (z.B. konsole). Also einfach die Internet-Applikationen rekonq, Konqueror, aKregator, etc. aus dieser Shell starten. Applikationen die mit Admin Rechten laufen müssen, wie z.B. der Adept Manager sollten mit kdesudo (ohne GUI reicht auch sudo) gestartet werden.

kdesudo adept_manager

gestartet. Die Änderung der Umgebungsvariablen kann man in ein kleines Shellskript packen, damit die Änderungen auch an von der aktuellen Shell übernommen werden, muss das Skript mit source oder einem Punkt „.“ gestartet werden.

source noproxy
. noproxy

Das ist keine perfekte Lösung, eine Autodoof Lösung kenne ich unter Ubuntu nicht. SuSE hat da die SCPM Profile. Profil-Viel-Wechslern bleibt nach meinem Kenntnisstand nur übrig sich Skripte zu bauen, die die Systemkonfiguration wechseln. Das ist nicht besonders schwer, aber schöner ist ja immer, wenn da jemand was hat 🙂 Tipps gerne an mich.

Ein Gedanke zu „Proxy konfigurieren unter Kubuntu“

  1. Hallo Werner,

    Dein Tipp hat uns hier prima weitergeholfen.
    Wir ent-SuSEn uns im Moment, und sind jetzt einen Schritt weiter.

    Viele Grüße,

    Markus

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