Design und Typografie von Robin Williams

Für die Vortragsreihe der Matiker: „Diplomarbeiten mit StarOffice und OpenOffice.org“ genauer für den gestalterischen Teil „Typografie von Diplomarbeiten (.PDF)“ bin ich immer wieder auf der suche nach geeigneter Literatur. Anfänger-Typografie-Bücher, die preiswert und zum Thema Diplom-, Bachelor-, Magister- oder Seminararbeit umfassend sind.

Wissen zum Thema Typografie veraltet nun wahrlich nicht besonders zügig, jedoch fragen die Studierenden immer nach aktueller Literatur. Nun gut, es ist ja auch spannend mal neue Bücher zu lesen. Aus diesem Grund hatte ich mir zwei potentielle Kandidaten beschafft. Eines davon ist schon gelesen und heißt:

„Design und Typografie für Dich! – Die überraschend einfachen Gesetze guten Designs“ von Robin Williams ISBN: 978-3-8273-2707-9 ca. 25 EUR.

Das Buch ist wirklich überraschend, es setzt sehr auf die Vermittlung von Grundlagen. Dabei beginnt Frau Williams mit Designprinzipien: Ausrichtung, Wiederholung, Kontrast über zum Einsatz von Farben, beschäftigt sich mit allerlei Akzidentien (also Prospekte, Postkarten, Newsletter, etc.) und endet bei Schriften.

Sehr positiv überrascht haben mich das Kapitel über Farben und die Schriften. Farbsatz ist ein Bereich in dem Anfänger und Nutzer der Word-Pinselfunktion die grauenhaftesten Typo-Verbrechen begehen. Frau Williams gelingt eine gute Anfänger-geeignete Einführung. Nicht zu lang, einige schöne Kniffe aber auch nicht zu kompliziert. Auch das Kapitel  über Schriften ist sehr geeignet, es fängt mit einer schick vereinfachten Schriften-Klassifikation an und beschäftigt sich dann mit dem schwierigen Punkt des Mischens von Schriften sehr ausführlich und verständlich.

Ein wirklich nettes Buch, wenn man als Käufer auf ca. 200 Seiten die Grundsätze des Schriftsatzes lernen will (und amerikanisch gründlich aber nicht besonders tiefe Stoffvermittlung mag).

Für den gewöhnlichen Diplomarbeiter ist es nicht geeignet. Dieser benötigt eher ein Handbuch, dass in die wichtigsten Tipps und Tricks rund um den Satz von Fließtext vermittelt. In einer Schaffenspause kurz und knapp die nächsten zwei Regeln in die roh formulierte Abschlussarbeit einbauen und gut is.

Wer vor oder auch nach der Diplomarbeit Typografie als spannend kennengelernt hat und demnächst Einladungen, Newsletter, Visitenkarten oder die Diplomarbeit des kleinen Bruders setzten will, für den ist dieses Buch ein guter Einstieg. Es liefert wirklich gut und prägnant die Grundlagen. Also erst „Design und Typografie“ kaufen, dann ein halbes Jahr mit Bleistift und Satzprogramm spielen, dann tief einatmen und Lesetypografie kaufen.

P.S.: Ja, ich weiß, dass StarOffice aktuell in Oracle Open Office umbenannt werden müsste 🙂

Zeitmanagement Standards

Sich die Arbeit zu organisieren ist eine erstaunlich individuelle Sache. Seit fast drei Jahren nutze ich mein aktuelles System. Es basiert auf den typischen Zutaten Rund um das Konzept von David Allen: Wie ich die Dinge geregelt kriege (Getting Things Done, GTD). David Allen zeigt in seinem Buch eine Selbstmanagement-Methode auf, die hilft Übersicht zu behalten und den Kopf zu leeren, in dem alle Eingangskörbe geleert werden.

Die Methode ist so simpel, dass man nur die ersten Seiten seines (trotzdem empfehlenswerten) Buchs lesen muss. Eigentlich reicht aber auch der Wikipedia-Artikel Getting Things Done, um die wichtigsten Elemente zu verstehen. Außerdem scheint mir David Allen ein Papier-basierter Mensch zu sein. Wenn mir jemand ein Stück Papier in die Hand gibt frage ich im Regelfall nach der digitalen Variante.

Eine schöne Zusammenfassung dieser Art von Selbstmanagement ist Zen to done. 50 Seiten kurz, Deutsch und kostenfrei. Als Einstieg sehr geeignet. Vor allem weil es eine Vorgehensweise zur Einführung des Systems enthält, die nicht so drastisch ist, wie die des Originals.

Falls Ihr zu denen gehören wollt die angesprochen werden, wie es denn kommt, dass Ihr zeitgerecht auf E-Mails reagiert obwohl gerade die Welt um Euch zusammenbricht, kann ich nur Inbox Zero von Merlin Mann empfehlen. Das Prinzip ist super simpel. Erfordert in den ersten Tagen viel Mut und Überwindung, dann funktioniert es.

Meine E-Mail-Order-Struktur ist:

+-00_todo          (Tagesgeschäft)
+-10_wiedervorlage (zu kontrollierende Kommunikation)
+-50_regelbasiert  (per E-Mail-Filter gefütterter Eingangskorb)
+-99_archiv        (Ablage aller E-Mails keine Unterordner!)

nur in ganz seltenen Fällen, bei ganz konkreten Sammel-Aktionen oder ähnlich kommt noch ein weiterer Ordner temporär hinzu.

Eine ganz wichtige Bitte, auch wenn Ihr Euch die Elemente dieser Methoden raus-picken sollt. Beherzigt die Anregung sich am Anfang nicht mit technischen Gadgets zu beschäftigen. Ein Zettel reicht aus.

Falls Ihr diese Art von Selbstmanagement erfolgreich umgesetzt habt, bleibt noch eine Frage: In vielen Firmen, Behörden, etc. gilt es als Schick Abgabetermine zu reißen, spät oder gar nicht zu reagieren oder eine Riesen-Müllhalde auf dem Schreibstich zu pflegen. Die Frage wie damit umzugehen ist nicht ganz einfach. Ich rate zu Selbstvertrauen, gegebenenfalls offensiv nach dem Motto „Getting Things Done“ zu werben. Aber könnte auch verstehen, wenn Ihr  ähnlich der Dekoration im Möbelhaus immer einige Stapel verstaubten Papiers auf dem Schreibtisch lagert 🙂